Ein Kübel zieht in den Norden (Kübel für Polarkreis gesucht & gefunden)

So, es ist geschafft! Nach langem Suchen rund um Berlin und im Sueden an der Schweizer Grenze, habe ich nun vor einiger Zeit einen Kuebel aus der IG-BB für mein Polarkreisprojekt gefunden.

So, es ist geschafft !

Nach langem Suchen rund um Berlin und im Sueden an der Schweizer Grenze, habe ich nun vor einiger Zeit einen Kuebel aus der IG-BB für mein Polarkreisprojekt gefunden. Es ist einfach unglaublich, was für ein Mist in den einschlägigen Foren und in den Autoboersen angeboten wird. Da steht dann zum Beispiel drin, dass der Wagen gut in Schuss, bzw. teilrestauriert ist und das Ganze für ca. 3500 Euro zu haben ist. Wobei so einige Anbieter in Richtung 5000 Euro tendierten. Die zugesandten Bilder sahen auch recht ordentlich aus…also auf den Weg gemacht und mitunter auch schon mal den Hänger an den Transporter gehängt….

Wenn man dann allerdings vor Ort ist, sieht die Sache komplett anders aus. Da steht dann so eine jämmerliche Rostkiste herum, für die ich nicht mal 1000 Euro hinlegen würde. Na gut, grrrmph….schauen wir mal was so verwertbar ist !

Ich gebe mal so ein paar Eindrücke wieder, die im Grund für alle angebotenen Wagen stehen:

Scheibenrahmenunterteil unter dem Dichtgummi in allen Stadien der Auflösung…

Frontspriegel des Verdeckgestaenges meist nur noch zu 75% vorhanden (Rost)..

Schwellerbereich innen und aussen durchlöchert und an den Schraubkanten zur Bodenplatte meist nurch noch rudimentaer vorhanden…

Die vorderen Kotflügel sind an den Schraubkanten meist nur noch partiell mit der Karosserie verbunden…

Im Bereich der Radläufe gab es teilweise Loecher im Schwellerbereich, welche den Freien Blick durch den gesamten Schweller ermoeglichten…

Verdeck total hart, Naehte aufgerissen, Verdeckgestaenge restlos verbogen…

Seitenscheiben total honiggelb, sproede und zerkratzt – Rahmen der Seitenscheiben aufgeplatzt….

Motor drehte nicht, zeigte Kompressionswerte unter 7 bar, oelte schlimmer als eine rostige Dose Oelsardinen…

Und die Liste liesse sich noch ohne Weiteres weiter fortfuehren….

Nachdem ich dann schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte, wurde mir ein Kuebel in Berlin angeboten, der nach einer schnellen Inspektion recht vernuenftig erschien, zumal einige Ersatzteile mit hinzugerechnet werden konnten.

So, nach kurzer Ruecksprache mit meinem finnischen Partner wurde die Sache gefixt und der Wagen an Land gezogen. Um die Kiste für den Transport auf eigener Achse gen Turku fit zu machen, wurde der Wagen intensiv geprueft und hierbei traten dann so einige Maengel zutage, die ich bei der Erstpruefung schlicht nicht geprüft bzw. uebersehen hatte, bzw. die dem Vorbesitzer eigentlich bekannt haetten sein muessen….nu ja, gekauft wie gesehen und zumindest die Basis ist gut 🙂

Hier mal eine kurze Aufstellung:

Vergaser PICT-34 aus brasilianischer Fertigung mit geaendertem Steuergestaenge, welches bei 3/4 Stellung mit der Lima kollidiert, Vollgas nicht moeglich

vollends durchgerosteter unterer Scheibenrahmen

gebrochener Panhardtstab der Hinterachse

4 Bolzen der Rumpfmotorverschraubung fehlen komplett, die beiden Motorhaelften wackeln schoen im Takt miteinander

Verdeckbezug auf der linken Seite im Bereich der Ablaufkante in der Aufloesung begriffen

Aber wie gesagt, haette ich eigentlich sehen bzw. besser pruefen muessen !

Na wie auch immer, der Wagen wurde instandgesetzt und bis zur Anreise meines finnischen Kollegens in die Garage geschoben. Parallel hierzu hatte ich mich dann auch schon mal mit dem Akt des Ausfuhr (Export) – Kennzeichens, sowie der Versicherungslage befasst. Einhellige Meinung aller Fachleute war, dass der ADAC die preiswertesten Versicherungen diesbezueglich hat und zwar 15 Tage Gueltigkeit für 80 Euro. Ein zufaelliges Telefonat mit einem Bekannten in Schwerin brachte Erstaunliches zutage und zwar einen in Schwerin ansaessigen Makler, der Exportversicherungen für 35 Euro (15 Tage Gueltigkeit) anbietet…..is doch klar fuer wen ich mich entschieden habe oder ?

Tja, und dann ging das ganze Theater los….Faehre Rostock-Helsinki buchen, was auch so seine Tuecken hatte, denn die Faehrgesellschaft braucht ein Fahrzeugkennzeichen…hatte ich aber noch garnicht….KVA war noch gar keine Rede von.

Drei Tage vor dem Rabensteintreffen traf dann mein finnischer Kollege in Berlin ein und am naechsten Tag fuhren wir dann (er froher Hoffnung) ich leicht pessimistisch (wer hat schon mal Positives beim KVA erlebt) zum KVA in Kreuzberg, denn nach telefonischer Auskunft machen die dort auch Ausfuhrkennzeichen. Also circa um 09:00h standen wir an der Information und bekundeten unseren Drang nach einem Exportkennzeichen. Die Dame hinter dem Schalter schaute mich an, als ob ich hebraeisch mit ihr gesprochen haette. O.K, passen ir uns den oertlichen Gegebenheiten an und versuchen es noch einmal:

Hey Schnitte, isch brauche Exportplatten klaro ?

Ach so, die Herren wollen ein Ausfuhrkennzeichen beantragen !

Das machen wir hier nicht, da muessen sie nach Hohenschoenhausen !!!

War ja klar, waere ja auch viel zu glatt gegangen (damned fuck, Abfluch)

Also auf den Weg nach Hohenschoenhausen gemacht. So gegen 10:00 quer durch die City macht auch richtig Spass…..na ja, kriegen die Finnen halt auch mal einen Einblick in deutsche Gruendlichkeit 🙂

In Hohenschoenhausen lief es dann allerdings so richtig rund. Das Amt schoen leer, zwei Schilder für zusammen 10 Euro und nach einer Stunde waren wir mit den beiden roten Platten wieder unterwegs….

Den Rest erzaehle ich dann mal bei Zeiten…

so long & stay tuned

Roman

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